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„Do you change?“ ein Fest der Völkerverständigung par excellence

Diesem Motto der Weltgymnaestrada konnten und wollten sich auch die Melser Turnerinnen und Turner nicht entziehen. So turnten in deren 30köpfigen Delegation zur FIG-Gala am Freitagabend Südafrikaner und Brasilianer, Italiener und Portugiesen, Amerikaner und Norweger und (doch noch) Schweizer mit.

Das alle vier Jahre stattfindende Weltturnfest „Gymnaestrada“ zog über 21’500 Turner und Turnerinnen aus 40 Ländern nach Göteborg. Diese vom Internationalen Turnverband (FIG) für 1999 an die Schweden vergebene Grossveranstaltung war von den Skandinaviern perfekt organisiert und durchgeführt. Riesig war der Aufwand an Helfern, Geräten und Hallen. Dank der idealen Infrastruktur mit dem Fussballstadion „Ullevi“ in welchem die Eröffnungs- und Schlussfeier sowie die Grossraumvorführungen stattfanden, dem 12’000 Zuschauer fassenden Eishockeystadion „Scandinavium“ welches für die Länderabende und die FIG-Gala genutzt wurde und den Messehallen für die verschiedenen Gruppenvorführungen konnten die Schweden angesichts der Massen von Turnenden hervorragende Trainings- und Vorführbedingungen schaffen. Die turnerischen Highlights der Gymnaestrada bilden jeweils die Länderabende sowie die FIG-Gala bei welcher auch die Melser mitturnten.

Auch wenn diese mittlerweile schon öfters vor grossem Publikum auftreten durften, war die FIG-Gala im gefüllten Scandinavium ein eindrückliches Erlebnis. Während dreier Vorführungen konnten sie sich insgesamt gegen 18’000 Zuschauern in einem internationalen Rahmen präsentieren und ernteten für ihre Vorführungen grossen Applaus und insbesondere von den Schweizer Zuschauern viel Lob und Anerkennung. Die FIG-Gala war geprägt vom Turnen und der Rhythmischen Gymnastik in all seinen Facetten. Verblüffend, wie stark sich das Turnen quer durch den Kontinent, zwischen Finnland und Südafrika, Europa, USA und Japan unterscheidet und doch wieder ähnelt. Zum Finale der Gala präsentierten sich nochmals alle Teilnehmer gemeinsam mit einer kleinen Einlage und ernteten dafür von der restlos begeisterten Zuschauermenge eine minutenlange Standingovation.

Begeisterung zeigten die Teilnehmer aber auch neben den Sportstätten. Das Stadtbild von Göteborg war geprägt von den bunten Farben aus allen Ländern und auf dem riesigen Festplatz hätten die nimmermüden Turner wohl bis in die Morgenstunden zu Livemusik und Bier durchgetanzt wenn, ja wenn nicht die Schweden um Mitternacht die Schoten dicht gemacht hätten. Dies war wohl der einzige Wehrmutstropfen in einem sonst ungetrübten und auch vom Wetter begünstigten Weltturnfest. Wie einfach Völkerverständigung sein könnte und ein friedliches Zusammensein über alle Sprachgrenzen funktionieren würde, haben die 21’500 Teilnehmer aus (fast) aller Welt in Göteborg gezeigt. Selbst wer nicht englisch sprach, „tschäintsch“ (change) hat schnell mal jeder verstanden und so wechselten T-Shirts, Käppli, Trainingsanzüge und vieles mehr ihre Besitzer en masse. Kaum ein Tag, an dem nicht ein Turner stolz seinem Kameraden die neue Errungenschaft präsentierte. Bald einmal wurde aus einem Schweizer ein Südafrikaner, aus einem Japaner ein Portugiese oder aus einem Norweger ein Schweizer. Politiker sollte sich öfters mal Ferien nehmen um an solchen Veranstaltungen ihren Horizont zu erweitern.
Für die Melser Turnerinnen und Turner war die Gymnaestrada ein riesiges Erlebnis, an welchem sie einmal mehr die Farben des Turnverein Mels und diejenigen des Schweizerischen Turnverbandes vertreten durften. Für die finanzielle Unterstützung möchten sie sich insbesondere beim Turnverein Mels, beim St.Galler Turnverband und bei Heidiland Tourismus bedanken.

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