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Monster und Michael Jackson turnen sich in kanadische Herzen

HALIFAX – Melser Turnkunst steht in Kanada hoch im Kurs. Ein weiteres Mal begeisterten D’Holmikers und der TV Mels beim Royal Nova Scotia International Tattoo über 60’000 Zuschauer im Halifax Metro Centre und ein Millionenpublikum vor den Fernsehgeräten.

 
Bereits zum fünften Mal reiste Ende Juni eine Delegation der Aktivriegen des Turnverein Mels zu einer der zehn grössten Indoor-Veranstaltungen Nordamerikas: The Royal Nova Scotia International Tattoo in Halifax, Kanada. Im vergangenen Jahr verzauberten die Barrenriege mit ELVIS und D’Holmikers mit ihrer Parodie auf Schneewittchen und die sieben Zwerge die Zuschauer. Die Publikumsreaktionen waren für den Veranstalter Grund genug, eigene Gesetze zu brechen und die Truppe bereits im darauffolgenden Jahr wieder einzuladen. Präsentiert wurden der Holmikers-Klassiker „Horrorshow“ und ein taufrisches Bodenprogramm – choreographiert zum Thema Michael Jackson.

 
Dudelsack und Bajonett marschieren im Gleichschritt
 
Von schottischen Dudelsackformationen über eine fetzige Steel-Drum-Band aus Südamerika über traditionelle Tanzgruppen und ideenreiche Marschmusikformationen bis hin zu effektvoll inszeniertem militärischem Drill begeisterten über 20 Gruppen die Zuschauer. Während zehn Tagen wurde die Halifax Metro Centre-Halle, wo sonst Eishockeyspieler ihre Pucks übers Eis jagen, in einen Hexenkessel verwandelt. An die 8’000 Zuschauer verfolgten jeden Abend die Darbietungen der Künstler aus Grossbritannien, Dänemark, Deutschland, Holland, Trinidad und Tobago, Australien, Kanada und … Mels. Emotionaler Höhepunkt jeder Veranstaltung und gleichzeitig Lohn für die Akteure bildete das gut viertelstündige Finale: Stehende Ovationen des dankbaren Publikums gefolgt von den Landeshymnen ergaben ein würdiges Schlussbild – farbenfroh, herzergreifend und stolz.

 
Hoher Besuch aus der Schweiz
 
Auftritte am Tattoo sind eine Herausforderung sowohl für die Choreographie wie auch die Akteure. Mit dem Michael Jackson-Programm ist dem Turnverein Mels ein weiterer grosser Wurf gelungen. Synchrone Sprungbahnen, Jackson-ähnliche Tanzeinlagen und überraschende Partnerakrobatik, untermalt durch ein vielfältiges Medley des „King of Pop“, haben das kanadische Publikum sofort in den Bann gezogen. Die (meist) jungen Damen und Herren im Michael Jackson-Outfit waren denn auch beliebte Sujets für Erinnerungsfotos.


Ganz im Zeichen des „King of Pop“: Die Melser Bodenriege verhalf Michael Jackson in Kanada zu einem Comeback.
 
Von den Akteuren werden perfekte Vorführungen unter schwierigen Bedingungen abverlangt 615-544-7387 , denn Auf- und Abbau der Bodenfläche müssen innerhalb einer Minute geräuschlos und im Dunkeln geschehen. Einturnen ist nicht möglich. Ausstrahlung, technische Perfektion und Synchronität fallen in einer Halle mit 8’000 Augenpaaren noch mehr ins Gewicht als vor wenigen Wertungsrichtern. Das junge Team unter der Leitung von Mike Leuzinger und Tanja Ackermann hat diese Hürde mit Bravour genommen.
 
Der Horrorshow der Holmikers fiel die Ehre zu, den Schlusspunkt hinter ein grandioses Tattoo zu setzen. Obwohl die Horrorshow schon in den Jahren 1998 und 2003 im Metro Centre gespielt wurde, hat der Holmikers-Klassiker um den verrückten Professor, der seine furchterregenden Gestalten zu koordinieren versucht, nichts an Charme eingebüsst. Angeheizt durch das Publikum wuchsen die Horrorgestalten über sich hinaus – und der Kopf rollte…
 
Dass sich die Veranstaltung nicht nur in Kanada grosser Bekanntheit erfreut, zeigt der unerwartete Besuch des Nationalratspräsidenten André Bugnon mit Gattin. Im Schweizer Volksmund gilt er als höchster Schweizer und so dürfen seine lobenden Worte (Zitat: „So etwas Gutes habe ich noch nie gesehen“) wie ein Ritterschlag gewertet werden.

 
Belohnung für Disziplin und hartes Training
 
Die ersten Tage waren geprägt durch Trainings, Stell- und Durchlaufproben. Ganz nach dem Motto: „Rehearsal is the work – performance is the pleasure“ (auf gut deutsch: Proben sind die Arbeit – Aufführungen sind die Freude). Während den Vorführungstagen blieb den Melser Turnerinnen und Turnern genügend Zeit, um die tolle Infrastruktur an der Dalhousie University zu nutzen und die charmante Stadt Halifax sowie deren Umgebung zu erkunden. So sorgten die Schönheit der zerklüfteten Atlantik-Küste und der Kampf gegen die Elemente Wind und Wasser während eines mehrstündigen Sea Kayaking-Ausflugs für bleibende Erinnerungen. Und auch die für Nova Scotia typischen kulinarischen Leckerbissen wurden den Melsern nicht vorenthalten. Dem „Kampf“ gegen einen atlantischen Lobster stellten sich aber nur die wenigsten.

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