Sage und schreibe 328 Kinder und Jugendliche der Jahrgänge 2019 bis 2010 sind am traditionellen…
Ein geschichtsträchtiges ETF «est terminé»
0.12 Punkte haben gefehlt. Trotz dem Verpassen des Podests in der 1. Stärkeklasse schaut der TV Mels auf ein sportlich fast perfektes «Lausanne 2025» zurück.
Was war das für ein Aufmarsch am frühen Sonntagabend auf dem Melser Dorfplatz. Der Turnverein umringt von Angehörigen, Bekannten, der Melser Trachtengruppe und der Musikgesellschaft Konkordia. Zu feiern gab es trotz dem verpassten Podestziel einiges.
LMM-Mixed gewinnt Gold
Das Sextett der LMM-Mixed-Equipe sorgte für die insgesamt vierte Melser Goldmedaille. Lea Ackermann, Jasmin Schnider, Marina Crepulja, Tobias Castelberg, Raphael Romer und Sechskampfsieger Ralf Kurath konnten die Mitstreiter auf der Lausanner Pontaise auf die Plätze verweisen. Bei den Frauen- und Männerkonkurrenzen gab es zudem jeweils Bronze zu bejubeln.
29.68 – neuer Vereinsrekord
Für mehr Frust als Jubel sorgte der dreiteilige Vereinswettkampf. Dies, obwohl man sich sportlich gesehen rein gar nichts vorwerfen kann. Die LA-Leute erwischten einen fantastischen Wettkampftag und verzeichneten über ihre sechs Disziplinen gesehen einen gewichteten Notenschnitt von 9.96 Punkten. Allein die Zeit in der Pendelstafette hätte für die Note 10.11 gereicht. Es war die Turnerseite, welche am Donnerstag wie befürchtet Wunden leckte. Ein früher Start in ein Turnfest ist jeweils ein Nachteil, da das Wettkampfgericht üblicherweise mit einer strengen Notengebung beginnt. Vereine mit schätzbaren Disziplinen (Geräteturnen, Team-Aerobic oder Gymnastik) lassen dort bereits entscheidende Hundertstel liegen. Die Barrenriege musste dies am Donnerstag am eigenen Leib miterleben. Die 19 Männer zeigten eine hervorragende, wenn nicht sogar beste Leistung in der Leiterära Kalberer/Schmitt. Das Wertungsgericht taxierte die Melser Darbietung mit 9.85 Punkten. Zwei Tage später schritt der TV Rickenbach, vor Jahresfrist mit den Melsern ex-aequo Schweizermeister, auf den Wettkampfplatz. Die Innerschweizer zeigten ein gewohnt spektakuläres Programm, mussten jedoch drei Stürze in Kauf nehmen. Die Note? 9.94.
Am Sprung zeigte Mels ein Feuerwerk, welches vom Sprungkampfgericht nach Wettingen und Wil am drittbesten bewertet wurde (9.85). Ein Husarenstück, wenn man bedenkt, dass die dritte Melser Turndisziplin gerade erst aus dem Boden gestampft wurde. Auch am Boden wurden 9.85 Punkte ausgesprochen, was schlussendlich zu 29.68 Punkten reichte und neuer ETF-Vereinsrekord bedeutete.
Zihlschlacht gewinnt „Schlacht“ um Turnfestsieg
Im Rennen um das Podest war man somit aber bereits entscheidend zurückgebunden. Denn etwas überraschend schlug der STV Zihlschlacht den im Vorfeld favorisierten TV Wangen und TV Wettingen ein Schnippchen. Die Thurgauer holten sich dank Top-Noten in den Disziplinen Schleuderball, Fachtest, Steinheben und Steinstossen 29.99 von 30 möglichen Punkten. Im Nachgang entfachte in Turnerkreisen die seit Jahrzehnten geführte Diskussion, ob ein Fachtest mit einem Geräteturnprogramm verglichen werden könne, von neuem. Das aktuelle Reglement lässt es zu, weshalb die sportliche Leistung Zihlschlachts keineswegs schlechtgeredet werden darf. Wangen (29.91) und Wettingen (29.80) zeigten ebenfalls einen ETF-würdigen Wettkampf, hatten jedoch das Nachsehen. Mels folgte auf Rang 5. Es darf mit Spannung verfolgt werden, ob es im Hinblick auf das nächste «Eidgenössische 2031 im Tessin zu einer Reglementanpassung kommen wird.
Geschichten am Rande
Roland Zimmermann sagt «Adieu»:
Für Präsident Roland Zimmermann war das letzte Eidgenössische gleichzeitig das sportliche Karriereende. Der 41-jährige war seit 1999 Teil der Geräteriege und wird dem Turnverein bis im Februar 2026 noch als Präsident vorstehen, bevor er endgültig in den Turn-Ruhestand eintreten wird.
Tagwache um 6:30 – Die Schülerschaft kommt!:
Der TV Mels verbrachte seine drei Nächte in einer einfachen Turnhalle nordöstlich des Stadtzentrums. Am Freitagmorgen musste die Turnhalle aber bereits wieder geräumt werden. Der Grund? Schule! Um 8:00 startete der Sportunterricht in derselben Halle, weshalb sie noch unterrichtsfähig gemacht werden musste.
Strom sparen!
In gleicher Unterkunft war es zudem untersagt, sein Handy zu laden. Es brauche zu viel Strom, wenn 50 Leute gleichzeitig ihr Handy aufladen würden. Zunächst als Witz verstanden, staunte man nicht schlecht, als das Handy am nächsten Morgen jeweils ausgesteckt vor der Steckdose lag. Die Securities erledigten ihren Job seriös.
Shuttle-Service? Braucht man doch nicht
Nach der Schlussfeier im Lausanner Fussballstadion hiess es nur noch eins: Ab zum Bahnhof! Ein Shuttle-Service wurde nicht angeboten. So musste die gesamte Turnerschar mit Sack und Pack und bei brütender Mittagshitze einen 50-minütigen Marsch durch Lausanne absolvieren. Ein Sightseeing der anderen Art.
TF-Erlebnis „Gymagine“
Vor über 10’000 Zuschauerinnen und Zuschauer zeigte die Bodenriege ihr Wettkampfprogramm zwei weitere Male. Erstmals war auch der neu angeschaffte Airtrack in Gebrauch. Und das Schweizer Fernsehen war hautnah dabei.